"Der elegante Entwurf besticht mit einem klaren rechtwinkligen Design, das in seinen Proportionen dem Nachbargebäude konsequent folgt."
aus der Jurybegründung

Die Bauaufgabe beschreibt auf dem Nachbargrundstück des eigenen Wohngebäudes ein Architekturbüro mit Gästehaus und den notwendigen Nebengebäuden. Die beiden Grundstücke grenzen südseitig an das städtische Landschaftsschutzgebiet des Wilhelmshavener Stadtparks.
Die Idee ist die intensive Einbindung der Bauherren in den Planungsprozess. Es entstand neben den Arbeitsplätzen ein Gästehaus, das durch die Bauherren genutzt werden kann. Neben einem Schlafraum ist ein Spa und ein Sportraum entstanden, um den Gästen Rückzugsorte zu ermöglichen. Der Wunsch ist unsere Bauherren für mehrere Tage einzuladen, um ihre Projekte gemeinsam und intensiv zu entwickeln.

Der Freiraum verbindet die Gebäude sinnhaft, es entstehen Räume der Kommunikation und des Rückzugs. Mit dem Neubau ist ein Ensemble entstanden, das die konzeptuelle Idee des Büros unterstützt. Das Gästehaus stellt das zentrale Element dar, die Sockelhöhe beträgt 70 cm. Auf der Sockelebene sind 2 Arbeitsplätze und der Besprechungsraum angeordnet, auf der Gartenebene der Gästetrakt. Das Gebäude ist monolithisch mit gedämmten Planziegeln errichtet. Die Flachdachkonstruktion wurde als Holzbalkendecke mit Zwischensparrendämmung ausgeführt und mit einem allseitigen Dachüberstand von 150 cm ausgestattet. Das Mauerwerk hat innen und außen einen Kalkzementputz als Unterputz erhalten, als Oberputz wurde ein Haga Kalkputz aufgezogen, der bis zur Kalkglätte verdichtet und verseift wurde.

Das Gebäude ist auf einem 74 x 74 cm Raster geplant, das durch den gewählten Bodenbelag, Travertin im identischen Maß, sichtbar wird. Das sichtbare Raster bildet die hohe Präzision in der Ausführung der Bauaufgabe spürbar ab. Der sich nördlich anschließende Hof wurde in gleicher Materialität, jedoch gemahlen und gesiebt, ausgeführt. Der Hof wird durch das gegenüber angeordnete Bürogebäude gefasst. Dieses ist zweischalig ausgeführt, die Außenwände in 24 cm Ziegelmauerwerk mit einer Lärchenholzfassade in einem speziell für dieses Projekt entwickelten Profil. Die Decken sind hier als Stahlbetondecken ausgeführt. Die Innenwände haben einen Lehmputz erhalten, der Bodenbelag wurde als Massivdiele in Douglasie, schwarz geölt, ebenfalls auf Heizestrich, realisiert.

Der Thinktank fügt sich östlich an das Bürogebäude an und bildet die Fuge zum bestehenden Wohngebäude. Er dient als Rückzugsort, für Bauherren und Mitarbeiter und ist schallreduziert ausgebaut.

Die Terrassen zwischen Bestand, Thinktank und Gästehaus sind in Fortführung der Materialität der Holzfassade ebenfalls in sibirischer Lärche umgesetzt worden. Das Ensemble ist in nachhaltiger Bauweise ausgeführt und als Nullenergiehaus realisiert worden.

Fotos: Johanna Gnoss, www.atelier-jk.com

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