1. Preis Nutzungskonzept Lagerhaus an der Kaiser-Wilhelm-Brücke

WETTBEWERBSGEWINN
1. Preis Nutzungskonzept Lagerhaus an der Kaiser-Wilhelm-Brücke


Aufgrund der erheblichen Unterhaltungsrückstände, den altersbedingten Schäden und dem langen Leerstand, wurde die Errichtung eines Neubaus empfohlen, um den Standort in zeitgemäßer Form wiederzubeleben. Das Konzept sieht die Nutzung einer Kochschule vor, welche an dieser besonderen Stelle einen hohen Mehrwert schaffen soll.

Zum einen wird das Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, zum anderen wird eine Nutzung geschaffen, welche dem Ort und der Historie gleichermaßen gerecht wird. Als Lokalität für Events soll eine deutliche Signalkraft an dieser Stelle ausgestrahlt werden. Des Weiteren werden die jetzigen Räumlichkeiten des Brückenwärters in den Neubau transferiert. Eine kleine Werkstatt, ein Aufenthaltsraum und angrenzende Sanitärräume werden sich in dem Gebäude wiederfinden. Aus historischer Sicht ist die Idee einer Kochschule stark mit dem ursprünglichen Gedanken des Bestandes verwurzelt. Das alte Kantinengebäude war nach seiner Umnutzung schon lange nicht mehr offen zugänglich. Eine eventbezogene, gastronomische Nutzung soll einen wichtigen Impuls im Sanierungsgebiet „Östliche Südstadt - Kaiser-Wilhelm-Brücke“ setzen. Bei dem Entwurf handelt es sich um einen eingeschossigen Baukörper, welcher längs zum Wasser ausgerichtet ist. Ziel ist es, eine denkmalverträgliche Kubatur zu schaffen, welche sich der KW-Brücke unterordnet. Der Entwurf versteht sich als Bauwerk im Ensemble des historischen Kontextes mit der Brücke. Neben der Anlehnung an die ursprüngliche Nutzung und deren Neuinterpretation wird auch bei der äußeren Gestaltung acht auf eine adäquate Einbindung in die Umgebung gegeben. Sichtbezüge vom Wasser auf die KW-Brücke werden nicht gestört.

MATERIALITÄT
Bei der Materialität des Neubaus wird auf eine ausgewogene Kombination aus historischen und ortstypischen Elementen geachtet. Nach außen hin, wie schon der historische Bestand, wird sich das Gebäude dunkelrot verklinkert zeigen. Die Dachhaut wird aus kupferfarbenen Ziegeln bestehen. Fenster und Türen werden in Stahl ausgeführt und farblich, angelehnt an die Farbigkeit der KW-Brücke, blau gestrichen. Im Innenraum wird die äußere Grundidee weitergeführt. Gasträume, Küche, sowie Nebenräume werden im Industriestil gehalten.

GRÜNDUNG / KONSTRUKTION / ERSCHLIESSUNG
Planungstechnisches Augenmerk liegt auf dem vorhandenen Leitungsdüker, welcher nicht überbaut werden darf. Gleichzeitig wird eine wartungstechnische Zugänglichkeit für die GEW sichergestellt werden. Dieses Ziel kann durch eine vollständig oder in Teilen aufgeständerte Konstruktion erreicht werden. Die Lichtzeichenanlage wird durch den Entwurf nicht berührt. Das Gebäude wird nach den neuesten energetischen und technischen Standards geplant und errichtet werden. Die bauleitplanerischen Vorgaben, sowie die des B-Plans werden im Entwurf eingehalten. Die GRZ und GFZ von jeweils 0,4 werden nicht überschritten, technische Anlagen werden nicht überbaut und die Planung liegt innerhalb des Bauteppichs. Die Erschließung der Kochschule und der Nebenräume, sowie die Werkstatt des Brückenwärters erfolgt über die Straße „Südstrand“.

ZONIERUNG / KUBATUR
Im Erdgeschoss wird es Sanitäranlagen, Lagerflächen, Räumlichkeiten für das Vorbereiten und den Verzehr von Speisen geben. Der Innenraum kann im Zusammenspiel mit einer Terrasse nach außen hin erweitert werden. Die für den Brückenwärter vorgesehene Werkstatt befindet sich im westlichen Teil des Gebäudes, in Richtung der Kaiser-Wilhelm-Brücke. Neben dem Werkstattraum wird es eine Teeküche und einen Sanitärbereich geben. Im mittleren Teil findet sich die Nutzung der Kochschule wieder, östlich befindet sich der Gastraum. Die Fläche unter dem Dach kann als Lagerfläche und Büronutzung dienen. Der Baukörper orientiert sich längs der Uferkante des Verbindungshafens. Anstelle des jetzigen Walmdachs bekommt der Neubau ein abgeschnittenes Satteldach. Der Lagerhaus-Charakter soll erhalten bleiben. Die Außenmaße sind deckungsgleich mit denen des Bestandes. Unterschiede gibt es bei der Dachform und Größe der Fensterflächen.

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