Politische Mehrheit steht zum Schlachthof-Projekt

Planungsausschuss diskutierte kontrovers – Alba erhebt Einwände

Wilhelmshaven – Für die SPD-Fraktion im Rat der Stadt und die Fraktion „Die Bunten“ sind die Bedenken hinsichtlich des Bestandsschutzes für Alba noch nicht ausgeräumt. Doch die übrigen Fraktionen sprachen sich im Planungsausschuss mehrheitlich für den Satzungsbeschluss des Schlachthof-Bebauungsplanes aus.

Konkret befasste sich das Gremium mit dem Beschlussvorschlag der Verwaltung für den Bebauungsplan Nr. 40, 6. Änderung, im Zusammenhang mit einem Vorhaben- und Erschließungsplan und einem Durchführungsvertrag (bei Letzterem gab es ein Patt), der mit dem Investor geschlossen werden soll. Der Rat soll hierüber in seiner Sitzung am 13. März entscheiden.

Der Entscheidung ging eine intensive kontroverse Diskussion voraus. Die SPD-Fraktion sprach sich für die Vertagung aus, weil es noch einige Punkte im Zusammenhang mit dem Durchführungsvertrag, der mit den Investoren geschlossen werden soll, zu klären gebe. Auf keinen Fall dürften die mehr als 130 Arbeitsplätze bei Alba und den anderen Betrieben am Handelshafen gefährdet werden.

Die Ratsmitglieder von WIN@WBV dagegen begrüßen die aktuelle Vorlage zum Bebauungsplan Nr. 40 mit den Abwägungsvorschlägen und stimmten dem Satzungsbeschluss zu. „Damit kommt nach jahrelangem Hin und Her dieses richtungsweisende städteplanerische Vorhaben endlich auf die Zielgrade“, so Olaf Fischer. „Die Stadt berücksichtigt und respektiert bei der Entwicklung von Wohnungsbauprojekten am innerstädtischen Hafenrand die Belange der dort angesiedelten Betriebe und setzt sich für abgestimmte Lösungen ein. Dies ist im Rahmen des Bebauungsplans mit dem Projekt Schlachthof in vorbildlicher Weise gelungen.“, so Fischer weiter.

Der mit der Planung beauftragte Architekt Ulf Janssen und der Mitinvestor Klaus Wolfermann dagegen drängten auf einen schnellen Beschluss. Die Investoren verlören bei weiter unsicheren Perspektiven angesichts gestiegener Zins- und Baukosten das Interesse an dem Projekt. Die Planung berücksichtige die von Alba mit Blick auf die Erweiterungspläne neu erstellten Immissionsdaten, weswegen die Lärm abschirmende Riegelbebauung nicht nur 16 Meter, wie ursprünglich geplant, sondern 20 Meter hoch und statt 100 Meter jetzt 160 Meter breit und „um die Ecken“ gebaut werden soll. Ohne diese Riegelbebauung und damit ohne das Projekt im Ganzen sei nicht mit einer Genehmigung für Albas Erweiterungspläne durch das Gewerbeaufsichtsamt zu rechnen, weil die Betriebserweiterung den Bestandsschutz für die Altbebauung an der Admiral-Klatt-Straße beeinträchtigen würde. Mit ihrer Abwehrstrategie schieße sich die Alba-Geschäftsführung ins sprichwörtliche Knie.

Zeitungsartikel
Eine Lösung von IntelligentMobiles